Forschende der Fakultät für Psychologie der Universität Basel haben untersucht, ob Placebos dazu verwendet werden können, um Schuldgefühle zu reduzieren. Dazu mussten die Versuchspersonen in der Studie eine Situation aufschreiben, in der sie eine vertraute Person unfair behandelt, verletzt oder gar geschädigt hatten. Für die Studie wurden die Teilnehmenden vorher in eine belastende Situation gebracht, um die Wirksamkeit von Placebos zu prüfen.
Anschließend wurden die Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt ein Placebo, ohne jedoch zu wissen, dass es sich dabei nicht um ein Arzneimittel handelte. Einer weiteren Gruppe wurde ebenfalls ein Placebo verabreicht, jedoch wussten die Teilnehmenden, dass es sich hierbei um ein Placebo handelte. In einem Experiment wurden zwei Gruppen über ein Placebo-Medikament informiert, welches angeblich gegen Schuldgefühle wirkt. Eine Kontrollgruppe erhielt keine Behandlung. Das Resultat: Die Schuldgefühle beider Placebo-Gruppen reduzierten sich signifikant im Vergleich zur Kontrollgruppe, auch wenn die Behandelten wussten, dass es sich um ein Placebo handelte.
Neue Studienergebnisse unterstreichen, dass Placebos auch dann wirken, wenn man sie offen verabreicht. Dabei ist die Behandlungserklärung ein entscheidender Faktor. Daher wurden für die Studie nur gesunde Teilnehmende ohne psychiatrische Störungen und ohne Psychopharmaka-Behandlung herangezogen.